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2000 aus dem Pressearchiv

Eulenspiegels Neues Deutschland 10 Jahre Deutsche Einheit

Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheizpartei Deutschlands

EVP: 2,80 Mark

Titelseite

Zehn Jahre Groß- DDR

Grußwort des Generalsekretärs des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Genossen Egon Krenz, an die ehemaligen Wessis

Seite 9

Lagersprecher Volker Rühe: „Wir werden hier sehr gut behandelt!“

# Das Umerziehungslager – für Unbelehrbare eine Schule fürs Leben

Seite 14

Die Supermächte DDR und USA unterzeichnen Nichtangriffspakt


FAZ 10. Januar 2000 Seite 2

Man nannte ihn „Stasi-Putin“

Dresden, 9. Januar. Der amtierende russische Staatspräsident und Ministerpräsident Wladimir Putin hat zwischen 1975 und 1990 mehrere Jahre lang in Deutschland gelebt und dort auf verschiedenen Posten in Bonn, Dresden und Leipzig für den damaligen sowjetischen Geheimdienst KGB gearbeitet…..


FAZ 26. Januar 2000 Seite 14

Wir erstatten vorstehenden Bericht nach bestem Wissen“

Bericht über die Prüfung der beim Bankhaus Georg Hauck & Söhne KGaA Frankfurt/Main in den Jahren 1993 bis 1998 für die CDU geführten Treuhandanderkonten

….ungeklärte Bareinzahlungen 56428-06 25.01.1993 DM 900.000,--

24980-12 1994 DM 200.000,--

24980-12 1995 DM 270.000,--

24980-12 1996 DM 710.000,--

24980-12 1998 DM 94.106,50

Zinsen/Gebühren DM 75.719,80


FAZ 10. Februar 2000 Seite 13

Ohne den Bug gibt es kein Überleben

Rügens „geheime“ Landzunge soll Ferienlandschaft werden und dem Ort Dranske neue Hoffnung geben/ von Axel Wermelskirchen

…Wer wie Marten Schmidt die Geschichte dere knapp 10 KM langen Halbinsel erforscht, der kommt ums Militärische nicht herum. Der Bug war 80 Jahre lang Sperrgebiet. Zuletzt als Stützpunkt der DDR Volksmarine mit 3000 Soldaten und 800 Zivilbeschäftigten…Das Ende kam im Jahr 1991. Die Bundeswehr brauchte den Bug nicht, er ruhte fortan als Bundesvermögen….Zum Feriengebiet will Oetgen den „Altstandort“ machen, mit Hotels, Pensionen, Eigentumswohnungen, Geschäften, einem Wasserlandeplatz für Flugzeuge….

In den kommenden 2 Jahren, so der Plan, werden alle Militärbauten auf dem Bug abgerissen, nicht weniger als 300.000 Kubikmeter umbauter Raum. Der Kaufvertrag für die 205 Hektar Gelände und die 25 Hektar Hafen sieht einen Preisnachlass für die Sanierung verschmutzter Gebiete um das Tanklager……

Oetken plante mit 4000 Betten im Feriengebiet Bug und mit 800 Yachten im Hafen.


FAZ 14. Februar 2000 Seite 4

Helfer der Diktatur und des Rechtsstaates

Die ostdeutsche Polizei übernahm Tausende Stasi- belastete Volkspolizisten

Von P.C. Dresden. 13. Februar

Bei der Polizei in den östlichen Bundesländern sind mehrere tausend Beamte im Sold, die früher dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) verpflichtet waren. ..Die Gauck-Behörde hatte bei der Überprüfung der DDR-Volkspolizei etwa 12.100 hauptamtliche oder inoffizielle Mitarbeiter der Repressionsarmee des Ministers Mielke identifiziert. Von diesen wurden 7.300 Beamter der freiheitlich-demokratischen Polizei in den östlichen Bundesländern.

Zu den Belasteten gehören mehr als 2000 ostdeutsche Polizisten, die zu DDR-Zeiten in der Verfügungstruppe des Ministers MfS gedient haben, im Wachregiment

Feliks Dzierzynski“

Allein in Sachsen und Sachsen-Anhalt haben 720 bzw. 637 Polizisten ihren Wehrdienst bei einem Mielke-Regiment abgeleistet, ehe sie nach der friedlichen Revolution in den Staatsdienst der neuen Bundesländer übernommen wurden.

Die Kriminalpolizei K1 – Angehörigen verfügten über ein eigenes DDR-weites Netz von etwa 15.000 Spitzeln und Informaten, die in der juristischen Bewertung den Inoffiziellen Mitarbeitern der Staatssicherheit gleichgestellt sind.

Statistik: In Berlin wurden 76% aller Stasi-Belasteten entlassen, in Brandenburg nur 27 %.


FAZ 16. Februar 2000 Seite 4

Zwölf Mann auf achtzehn Quadratmeter

Das ehemalige DDR-Haftarbeitslager Lübben wurde erst kürzlich wieder entdeckt/ von Stefanie Hense

…“Ich hätte nicht mehr hierher gefunden“, sagt Milde. Im GTW, im „Gefangenentransportwagen“, wurden die Häftlinge auf das Betriebsgelände gebracht, fünfzehn auf einem Lastwagen, immer zwei zusammengekettet. Er deutet an, wie die Hände vor dem Körper gefesselt waren. Erst 1964, als das Lager aufgelöst wurde, hat er das Gelände wieder verlassen, das zwei Kilometer nordöstlich von Lübben im Wald liegt…..


FAZ 23. Februar 2000 Seite 17

Klimmt: Abriss von Häusern im Osten möglich

Experten-Kommission soll sich um leer stehende Wohnungen kümmern/ Verbände fordern Hilfen

Die Bundesregierung will alle Möglichkeiten prüfen, um die hohe Zahl leer stehender Wohnungen in den neuen Bundesländern zu verringern. Nach Angaben des Bundesbauministeriums sind knapp eine Million Wohnungen in Ostdeutschland unbewohnt.



Rügen Blitz 5. März 2000 Seite 9

6. März vor 55 Jahren – Gedanken zum Jahrestag der Bombardierung von Sassnitz

Sassnitz (VpB) …von den Narben, die der Ort am 6. März 1945 im Ergebnis eines britischen Luftangriffs davon trug, ist hier und da nur noch etwas zu ahnen.

… Gegen Ende des 2. Weltkrieges…wurde Sassnitz als Ausweichhafen für die zunehmenden Evakuierungstransporte bestimmt, weil der Swinemünder Hafen überlastet war. Wegen des zu geringen Tiefgangs mussten größere Schiffe mit Flüchtlingen vor Sassnitz auf Reede liegen. Nach den von Martin Holz veröffentlichten Angaben befanden sich im Hafen und auf Reede ca. 44.000 Evakuierte und Verwundete.

An dem denkwürdigen Tag warfen gegen 22.30 Uhr britische Flugzeuge ihre Bombenlast auf den Weiherberg bei Sagard, auf Dwasieden, auf das Gebiet des heutigen Fischwerkes, auf das Seegrenzenschlachthaus, auf die Fährbrücke und Mole und auf die Barackenstadt des Marinedurchgangslagers an der Stralsunder Straße.

Im Hafengebiet, wo etliche Flüchtlingsschiffe, ein Zerstörer und ein Lazarettschiff lagen, spielten sich erschütternde Szenen ab. In das Chaos hinein hielten die Flieger ihre Bordwaffen, schossen auf Menschen, die sich in Sicherheit bringen wollten. Der Angriff dauerte etwa 30 Minuten, dabei fanden auf dem Verwundetentransporter mindestens 35o Menschen den Tod. 136 Sassnitzer Bürger und etwa 800 Flüchtlinge und Soldaten sowie Besatzungsmitglieder der versenkten Schiffe kamen ums Leben. Neben den Zerstörungen im Hfen wurden vor allem im Ortsteil Crampas 195 Wohnungen völlig zerstört, 336 Wohnungen wurden stark und 400 Wohnungen leicht beschädigt….

Am Sonntag, dem 5. März (2000) wird durch die evangelische Kirchengemeinde und Bürgermeister Dieter Holz um 11 Uhr auf dem Waldfriedhof in Sassnitz ein Gedenkstein eingeweiht…………..


Rhein Main Presse 18. März 2000 –Reise Journal-

Das Märchen vom Fischer un siiner Frau

Rüganer suchen nach neuer Identität im Tourismus

Auf Prora möchten viele Rüganer am liebsten nicht angesprochen werden. Weg mit dem von den Nationalsozialisten erbauten gigantischen 4,5 Kilometer langen Koloss, wo an einem der schönsten Strände der größten Insel Deutschlands 20.000 Urlauber „Kraft durch Freunde“ tanken sollten. Ein wegen des Kriegs nicht fertig gestelltes Relikt des Dritten Reiches, das zu DDR-Zeiten zum militärischen Sperrgebiet erklärt und damit ein weißer Fleck auf allen Landkarten wurde…..


OSTSEE ZEITUNG 18./19. März 2000 Seite 13

Amt Rügen wird aufgelöst

Bergen (OZ) Das Amt zur Regelung offener Vermögensfragen des Landkreises Rügen wird Ende dieses Monats aufgelöst. Vom 1. April an werden die Aufgaben vom Amt zur Regelung offener Vermögensfragen des Landkreises Nordvorpommern in Grimmen wahrgenommen, teilt das Landratsamt mit. Aufgrund der Übergabegeschäfte bleibt die Dienststelle in Bergen bereits vom kommenden Montag an geschlossen. Das Amt in Grimmen übernimmt am 10. April das Bearbeiten der vermögensrechtlichen Verfahren von der Insel. Es ist unter folgender Anschrift zu erreichen: Amt zur Regelung offener Vermögensfragen, Landkreis Nordvorpommern, Bahnhofstraße 12/13 in 18507 Grimmen…

FAZ 21. März 2000 Seite 5

Hinter der Maske des Dissidenten

Der letzte Dienst der Stasi-Spitzel für die SED / von Konrad Schuller

Berlin. 20. März. Vorfrühling 1990, Wahlkampf im Osten. Der Kanzler ist da. Am Fuße der alten Freitreppe hinauf zum Domberg zu Erfurt ein Fahnenmeer von Schwarz-Rot-Gold. „Einheit“, „Vaterland“, „Deutsche Mark“ – Kohl weiß, was die Menschen begeistert…..“Gott segne unser deutsches Vaterland“, hatte der Kanzler vom Podium gerufen. Hinter ihm standen zwei, die vielleicht nicht nur mit gottes Segen fochten: Wolfgang Schnur und Lothar de Maiziere, Kohls Hauptverbündete im Osten. Spitzenkandidaten des „Demokratischen Aufbruchs“ (DA) und der gewendeten Block-CDU in der DDR. ..

Schnur und de Maiziere gerieten in den Verdacht, Spitzel des Mfs gewesen zu sein. Bei Schnur waren die Beweise erdrückend…..

Nach dem Fall der Maurer wurde aus Verunsicherung Panik. Die Partei erschien führungslos. Stasi-Funktionäre erlebten, wie die übrigen Staatsorgane die Zusammenarbeit verweigerten. Sie, die Elite der Arbeiterklasse, wurden auf offener Straße angepöbelt, ohne dass jemand einschritt. Selbst die berüchtigte Volkspolizei, die noch bis in den Oktober hinein massiv den Knüppel gegen Demonstranten geschwungen hatte…..


OSTSEE ZEITUNG: 22. Mai 2000 Seite 3

In Freifswald fand Altbischof keinen Seelenfrieden

H.G. verteidigt einstige Kontakte zu Stasi und Staat

Von R. S. Erstmals hat sich der ehem. Greifswalder Bischof H.G. den Fragen seiner früheren Gemeindemitglieder gestellt. Doch eine Annäherung über die damaligen Kontakte zur Staatssicherheit gab es in Züssow nicht.

Züssow (ddp) Elf Jahre nach der umstrittenen Einladung an den damaligen DDR- Staats- und Parteichef Erich Honecker zur Dom- Einweihung in Greifswald kann die Pommersche Landeskirche noch immer nicht ihren Seelenfrieden mit dem 1989 geschassten Ex-Bischof schließen. Erstmals hat sich …der heute in Niedersachsen lebende Altbischof H.G. in Züssow bei Greifswald den Fragen seiner früheren Gemeindemitglieder gestellt….


Bild Zeitung Mecklenburg – Vorpommern 30. Mai 2000 Seite 3

Strandkorb- Affäre um Kurdirektor Paul Bolle

Von M.v.Sch.

Göhrens Kurdirektor Paul Bolle. Er erfand die „Höschenpolizei“ die künftig Nackte am Textil-Badestrand maßregeln soll. Jetzt könnte es dem rührigen Kurchef allerdings selbst an die Wäsche gehen. …Bolle erteilte 1997 einer firma die Genehmigung, 60 Strandkörbe am Südstrand aufzustellen. Jetzt kommt raus: An dieser Firma ist Bolle selbst beteiligt. 5 Tage, nachdem er seine Unterschrift unter die Verfügung setzte, stieg er mit einer Einlage von 6.000 Mark als „Stiller Teilhaber“ dort ein.

C.K. di damals Bürgermeisterin war, ist darüber erstaunt: B. hätte sich als Angehöriger des öffentlichen Dienstes so eine Firmenbeteiligung damals von mir genehmigen lassen müssen. Das hat er aber nicht getan und ich hätte es auch nicht erlaubt.

Vor einer Woche hatte B. auch Besuch von der Drogen- Polizei – wegen eines Freundes, der bei ihm in der Strandstraße wohnt. Staatsanwalt R. K. (37): „Die Wohnung von Herrn B. wurde durchsucht.“ Anlass: Sein Mitbewohner Heiko G. (22, wegen eines Drogendeliktes vorbestraft), stand in Verdacht, mit Rauschgift gehandelt zu haben. Herr Bolle hat mit der Sache nichts zu tun! ………


OSTSEE ZEITUNG 17./ 18. Juni 2000 Seite 15

Paul Bolle klagt gegen die Kündigung

Göhren von CMH.

Paul Bolle, ehem. Kurdirektor des Ostseebades Göhren, werde gegen seine fristlose Kündigung Rechtsmittel per Kündigungsschutzklage einlegen. Die fristlose Kündigung, die keinerlei Begründung enthalte, sei ihm von der Bgm. B.P. vorgestern Nachmittag in schriftlicher Form übergeben worden. Bolle war von 1991 bis 1999 Leiter des Kommunalen Eigenbetriebes, seit einem Jahr nur noch Leiter der Kurverwaltung.

Ihm „zu Ehren“ wurde am Donnerstagabend im Kurhaussaal ein der Strandstraße ein Fest gefeiert: „Offensichtlich weil ich gekündigt worden bin“, orakelt Bolle.


Der Rüganer Titelseite 9. Juli 2000

Abschreibungsmodell in Bergen pleite

Zwangsverwalter „regiert“ nun zum Wohle der Mieter / von Knut Schäfer

..Im Juli 1993 wurde das City-Center in Bergen offiziell eröffnet.

Insgesamt 42 Millionen investierte die als Eigentümerin fungierende Trauwert GmbH und Co KG bis das Objekt im Juli 1993 seiner Bestimmung übergeben wurde. Auf etwa 7.300 qm Nutzfläche fanden mehrere Geschäfte, ein Restaurant, eine Kneipe, eine Apotheke, Arztpraxen und Rechtsanwaltskanzleien Platz.. Eine gute Mischung mag man meinen, dennoch dauerte es nicht einmal 7 Jahre, bis das Abschreibungsmodell in die Pleite gewirtschaftet wurde.


OSTSEE ZEITUNG 28. August 2000 Titelseite

Frieder Jelen neuer Landrat im Kreis Demmin

Demmin (dpa) Neuer Landrat des Kreises Demmin ist der CDU – Politiker Frieder Jelen. Bei dere Stichwahl erhielt der jetzige Bürgerbeauftragte des Landtages gestern 59,5 % der Stimmen. ….Die Wahl war die erste Direktwahl eines Landrates in M-V. Die Wahlbeteiligung betrug 26,1%.


OSTSEE ZEITUNG 28. September 2000 Seite 4

Fotos aus Fünfeichen entdeckt

Berliner forschte in Moskauer Archiv / von Birgit Voelsch

Neubrandenburg (dpa) Nach über 50 Jahren ist Kurt Groth gesstern erstmals mit Bildern eines bitteren Teils seines Lebens konfrontiert worden. Vor ihm liegen Fotos aus dem ehemaligen sowjetischen Speziallagers bei Neubrandenburg. Als 15-jähriger war er 1945 ohne Urteil nach Fünfeichen gesteckt worden. Er musste bis zur Auflösung des Lagers 1948 ausharren. …Bei der Entlassung habe man gedroht: Ein Wort- und Du gehst ab nach Sibirien.

Das Album ist vor zwei Jahren ….im Russischen Staatsarchiv Moskau … entdeckt worden. „Ich habe das Album unter Alben 106 weiterer Lager gefunden, die der Verwaltung Gulag unterstanden“, berichtet Tobias Baumann.

Die 113 Fotos von Fünfeichen gehörten zu Berichten der Lagerverwaltung an die übergeordneten Behörden. „Sie sollten im sozialistischen Wettbewerb zeigen, dass es in den Lagern sauber, ordentlich und funktionell zuging. Man sieht kein Leid der Gefangenen“.

Nach heutigen Erkenntnissen waren in Fünfeichen bis 1948 rund 15.000 Männer, Frauen und Jugendliche inhaftiert, etwa 6000 starben.---


OSTSEE ZEITUNG 28. August 2000 Seite 13

Land will Gellen nicht schützen

Anhörung zum Küstenschutz hat begonnen

Hiddensee. Seit mehr als einem Jahr sind alle Ortslagen der Insel Hiddensee für Sturmfluten geschützt, der Gellen wird aber weiterhin Wind und Wetter ausgesetzt sein. Und dies möglicherweise mit erheblichen Auswirkungen: Wissenschaftliche Studien hatten im Juni 2000 ergeben, dass das Gebiet gegen schwere Sturmfluten nicht ausreichend geschützt und damit durchbruch gefährdet ist. …..

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