1992 aus dem Pressearchiv WamS 2.2.1992 Seite 34 DAX = Deutscher Aktienindex 31.1.1992 1.687,49 Punkte 52 Wochen Hoch 1.715,8o Punkte 52 Wochen Tief 1.380,30 Punkte
Berliner Zeitung –Im Blickpunkt- 7. Juli 1992 Seite 3 Die Nackten von Göhren belästigen Hund und Herrchen Eine neue Badeordnung sorgt in Ostseebädern für Verwirrung an gemischten Strandabschnitten Von Alexander O. Dem Wintersport fehlte die Kälte Paul Bolle ist einer der wenigen Menschen, dereen Name viel über seinen Träger verrät. Paul Bolle ist, wie Paul Bolle klingt. Er kommt aus Münster und ist seit anderthalb Jahren Kurdirektor im Ostseebad Göhren. Da war also die Sache mit dem Winter. Bolle sah nicht ein, warum die Urlauber nur im Sommer in sein Ostseebad strömen. Also hatte ere die Idee, Göhren zum Wintersportort zu machen. Nicht schlecht. Nur braucht ein richtig guter Wintersportort auch ein paar Voraussetzungen. Wenigstens Kälte. Daran hatte Bolle nicht gedacht. So blieben die 4 Loipen, die der Kurdirektor anlegen ließ, ungenutzt. Die Wassermassen, die er auf einen Parkplatz pumpte, damit sich hier eine Kunstlaufbahn bilde, flossen weg. Es war einfach nicht kalt genug. Seit acht Jahren hat es in Göhren nicht mehr geschneit. Das stärkte die Position des Kurdirektors bei den Einheimischen nicht unbedingt. Und wie sich jetzt zeigt, hat auch der Sommer seine Tücken. …Das Betreten des Textilbadestrandes ist ohne jegliche am eigenen Körper getragenen Textilien nicht gestattet, so ist zu lesen. (Badeordnung Ostseebad Göhren)…Über 200 Urlauber hatten sich in der vorigen Saison beim Kurdirektor beschwert. Sie fühlten sich von den Nackten belästigt. „Das waren ausnahmslos Wessis“, erinnert sich Bolle.
OSTSEE ZEITUNG 4. August 1992 Umweltminister fordert Landrat zum Rücktritt auf Von J-P.W. Göhren: Umweltminister F.J. forderte gestern erneut den Rücktritt des Rügener Landrates K.E. Auf einer Pressekonferenz des WWF-Deutschland (World Wide Fund For Nature) in Göhren bezog er sich dabei auf ein parteiübergreifendes Inselforum, welches der Landrat bislang verhindert habe…. Der Minister schloss auf Anfrage nicht aus, dass auf Rügen zwischen Personen aus Wirtschaft Und Politik Gelder flössen. J.L. vom WWF forderte, dass die Insel Rügen zu einer europäischen Musterregion für einen naturverträglichen Fremdenverkehr erklärt werden sollte. …. __________________________________________________________________________ Greifswalder Tageblatt 26. August 1992 – überlassen von meinem Schriftstellerkollegen E.K. aus Greifswald Gedenkstätte am Wall eingeweiht Innenstadt. Bürgerschaftsmitglieder und ca. 30 Insassen und Angehörige von Insassen des Internierungslagers Fünfeichen weihten gestern auf dem Wall eine Metallsele ein. Sie erinnerten an die 14.000 Menschen, die von 1945 bis 1950 in Fünfeichen interniert waren, unter ihnen 360 Greifswalder. 86 davon kehrten nicht zurück. OB a.D. Dr. Reinhard Glöckner, klagte in seiner Rede das vier Jahrzehnte dauernde Schweigen über die Vorgänge im Lager „als das lauteste und klarste Zeugnis von der ungeheuerlichen Verlogenheit und Unterdrückung, die von Menschen an Menschen ausgeübt worden ist“, an. Aus diesem Grunde wurden den Opfern nicht mit einer Schweigeminute gedacht. Stattdessen fassten sich die Anwesenden mit dem Spruch an den Händen: „Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Nie wieder!“ |